Die Gesellschaft für Theaterwissenschaft e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Theaterwissenschaft in Forschung und Lehre zu fördern. Sie veranstaltet zu diesem Zweck Kongresse, organisiert Arbeitsgruppen, gibt Publikationen heraus und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Auch vertritt die Gesellschaft die Interessen der Theaterwissenschaft in der Öffentlichkeit. Dabei geht die Gesellschaft von einem erweiterten Theaterbegriff aus, der Theater und theatrale Phänomene in all ihren Ausprägungen in Geschichte und Gegenwart umfasst, die nur im Zusammenspiel mit anderen Künsten, Medien und kulturellen Systemen angemessen reflektiert werden können.
Die Gesellschaft für Theaterwissenschaft e.V. wurde 1992 gegründet und zählt heute 17 institutionelle und ca. 200 persönliche Mitglieder. Ebenso wie das Theater selbst hat sich das Fach Theaterwissenschaft in den vergangenen 20 Jahren gewandelt und ausdifferenziert. Neu entstandenen Theaterformen bis hin zur Performance sind heute ebenso Gegenstand von Lehre und Forschung an den einzelnen Instituten wie die klassische Aufführung oder historische Theaterereignisse.
Theater erscheint ebenso als Form des Wissens wie theatrale Vorgänge grundlegend für die Herausbildung von Gesellschaften sind. Durch die digitale Revolution werden zunehmend neue Medien in die Szene des Theaters integriert, und nicht zuletzt werden site specific performances, Installationen, Hörstücke und andere theatrale und performative Formen und Prozesse jenseits der Bühne als Gegenstandsbereiche des Studiums und der Forschung am den einzelnen Instituten begriffen.
Die verschiedenen Ansätze, Themenschwerpunkte und Blicke auf das Theater spiegeln sich in den Aktivitäten der einzelnen theaterwissenschaftlichen Institute in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Sie finden ein Diskussionsforum auf dem Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, der alle zwei Jahre von einem theaterwissenschaftlichen Institut als Gastgeber ausgerichtet wird. Im Zuge der Nachwuchsförderung werden die Kongresse thematisch von einer Doktorandengruppe begleitet, deren Ergebnisse als Keynote dem Plenum vorgestellt werden.